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Wenn der Eismeister den Rasen mäht, steht der Sommer vor der Tür

Für die Stadt-Mitarbeitenden der Eishalle Güttingersreuti ist der Winter erst jetzt vorbei. Acht Monate pro Jahr arbeiten sie in der kalten Halle, bevor das Eis abgetaut und der Inline-Boden verlegt wird. Markus Länzlinger, Bereichsleiter Eishalle, gibt einen Einblick hinter die Kulissen des Saisonwechsels.

Das Eis ist weg: Markus Länzlinger freut sich jeweils darauf, den Inlineboden in der Eishalle Güttingersreuti zu verlegen.
Das Eis ist weg: Markus Länzlinger freut sich jeweils darauf, den Inlineboden in der Eishalle Güttingersreuti zu verlegen. (Bild: Stadt Weinfelden) 


Markus, was macht ein Eismeister eigentlich im Sommer?
Er tauscht seine Eismaschine mit dem Rasenmäher. Die Stadt betreibt ja nicht nur die Eishalle, sondern die gesamten Sportanlagen Güttingersreuti, das Hallenbad, das Freibad und die Vereinsbelegungen der Schulsporthallen. Daher gibt es im Frühsommer ordentlich zu tun. Dann helfen wir von der Eishalle unseren Kolleginnen und Kollegen der Aussenanlagen aus. Im Winter ist es dann umgekehrt.

Arbeitet ihr ein halbes Jahr auf dem Eis, ein halbes Jahr auf dem Rasen?
Nein, unser Winter ist wohl der längste im Vergleich zu anderen Branchen. Das Eis steht während acht Monaten, von Ende Juli bis Ende März. Während dieser Zeit sind wir komplett mit Eissport ausgebucht.

Was bedeutet es für dich, nach acht Monaten eisiger Kälte den Frühling einzuläuten?
Immer, wenn wir den Inlineboden verlegen, weiss ich: Bald sitzt der Eismeister auf dem Rasenmäher, jetzt kommt die warme Zeit. Darauf freuen wir uns natürlich.

Ein ganzes Eisfeld mit einem Inlineboden verlegen sieht nach einer Menge Arbeit aus. Wie funktioniert das?
Das Verlegen an sich geht relativ rasch – vier bis fünf Stunden Arbeit zu viert. Zusammen verlegen wir rund 1’600 Kunststoff-Platten. Die Platten sind im Winter auf Paletten eingelagert, werden jeweils im März mit dem Stapler in die Halle gefahren und nach dem Abtauen verlegt.  

Ist eine Eishalle mit Inlineboden nachgefragt?
Die Auslastung während April, Mai und Juni liegt bei etwa 50%.

Warum bietet die Stadt dieses Angebot an?
Zum einen zugunsten eines möglichst vielfältigen Sportangebots. Zum anderen hat es eine Kostenkomponente. Jede Feldvermietung, jede Trainingseinheit der Inline-Vereine und jeder Event generiert Einnahmen. Events wie das internationale Inlinehockey-Turnier Anfang Juni zum Beispiel. Damit können wir die Unterhaltskosten dämpfen, die wir sowieso haben. Es macht also auch aus wirtschaftlicher Perspektive Sinn, die Hallennutzung möglichst zu optimieren, bevor wir Ende Juli bereits wieder aufeisen.

Damit wir aufs Neue «Grüee-Wiiiss-und-Gääääll» rufen können. Danke für das Gespräch, Markus!
 

Zu Viert dauert es rund einen halben Tag, die über 1600 Platten des Inlinebodens zu installieren. (Bild: Stadt Weinfelden)
Das Verlegen des Inlinebodens ist Hand- und Fussarbeit. (Bild: Stadt Weinfelden)